Berlin ist zwar DIE Stadt der verlassenen Orte, aber auch in meiner Heimatstadt Köln konnte ich schon einige faszinierende Lost Places ausfindig machen. In der Nähe des Deutz-Mühlheimer Rheinufers liegt mitten zwischen noch „aktiven“ Fabriken eine frühere Gießerei. Wir folgten einer Gruppe junger Skater, die den frisch aufgestellten Zaun gekonnt ignorierten und über eine Mauer Zugang zum Gelände erlangten…
Die Gießerei ist wirklich riesig. Wir sind stundenlang über das Gelände gelaufen, immer von einer Fabrikhalle in die nächste. Die Skater haben wir zunächst Skater sein lassen und die ersten Hallen samt Graffiti und herabhängenden Lüftungsrohren bewundert.
Die Graffitis und die alten, verrosteten Stahlgerüste verleihen dem Ort Charme, aber auch die Tatsache, dass die Gießerei schon sehr lange verlassen ist, sorgt für Fotogenität. Denn: Die meisten Hallen sind grün bewachsen und voller Gestrüpp, das die Wände hochklettert. Das kleine Pflänzchen, das mit pinkem Graffiti besprüht ist, fand ich besonders schick.
In der vorletzten Halle, in der hintersten Ecke des Geländes, sind wir dann wieder auf die Gruppe von Skatern gestoßen. Sie haben sich einen kleinen Skatepark aufgebaut, inklusive Tischen und Stühlen, um den Tag dort gemütlich ausklingen zu lassen. Ich habe ein paar Sprünge der Jungs geknipst und konnte einige sportliche Momente einfangen.
Gruselfaktor? Eher gering! Nichtsdestotrotz gibt es an diesem Ort zwei bis drei Hallen, die nur wenig oder gar kein Tageslicht abbekommen. Steht man am Eingang zu einer dieser Hallen, fühlt es sich an, als laufe man gegen eine schwarze Wand. Da man sich nie sicher sein kann, wer sich an solchen Lost Places einnistet, haben wir auf die Besichtigung der „schwarzen Hallen“ verzichtet.