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Fototipps

Milchstraßen-Fotografie - einfach galaktisch schön

Die Begeisterung für Astrofotografie hat Annika und Mathias Koch auf ihren Reisen gepackt. Kürzlich haben die Reiseblogger in ihrer deutschen Heimat das Naturphänomen Milchstraße abgelichtet.

Von Annika Koch

Wir lieben ihn, den Blick in diese unendliche Weite des Universums, in das unglaublich schöne Leuchten der strahlenden Sterne. Wenn zusätzlich die Milchstraße als helles Band zu sehen ist und tatsächlich so wirkt, als hätte jemand einen Pinselstrich mit Milch gezogen, ist das wahrlich ein Himmelsspektakel. Die aus Milliarden Sternen bestehende Formation ist allerdings nur dann wirklich klar und deutlich zu sehen beziehungsweise zu fotografieren, wenn mehrere Bedingungen stimmen.

Wir lieben ihn, den Blick in diese unendliche Weite des Universums.

Bloggerin Annika Koch

Unsere Anleitung und Tipps zu Kamera-Einstellungen, Ausrüstung und Location für das Fotografieren unserer Galaxie hilft Ihnen dabei, die Sterne am Nachthimmel nicht nur zu bewundern, sondern mit der Kamera festzuhalten. Bei der Milchstraßenfotografie spielen Planung und Ausstattung eine zentrale Rolle. Besonders gut sehen Ihre Aufnahmen übrigens auf einem Gallery Print aus, da die Farben des Bildes dort besonders brilliant erstrahlen.

So klappt's mit den Himmelaufnahmen

1. Die beste Jahreszeit zum Fotografieren

Die besten Monate, um die Milchstraße von Deutschland aus zu fotografieren, sind Ende Februar bis September. Der hellste Teil unserer Galaxie, das sogenannte galaktische Zentrum, kommt im Winterhalbjahr zwischen Oktober und Mitte Februar kaum oder gar nicht mehr über den Horizont hervor.

Mann steht mit Taschenlampe in der Hand auf Felsvorsprung. Im Hintergrund sieht man einen dunklen Wald, dahinter wiederum einen hell erleuchteten Ort, darüber den Sternenhimme mit der Milchstraße.
Ab ins Dunkle: In der hell erleuchteten Stadt, die im Hintergrund zu sehen ist, hätte man die Milchstraße nicht erkennen können.

2. Die Lichtverschmutzung hinter sich lassen

Lichtverschmutzung ist die Überlagerung von natürlichem Licht durch künstliches Licht, zum Beispiel durch Straßenlaternen, die Beleuchtung in Häusern oder andere Lichtquellen, die vor allem durch die Infrastruktur in Städten vorhanden sind. Selbst ein bedeckter Himmel in der Stadt ist noch bis zu 1500 Mal heller als der natürliche Nachthimmel. So lassen sich nur noch die hellsten Sterne, jedoch nicht die facettenreicheren Himmelsphänomene wie die Milchstraße erkennen. Sie müssen also zwingend hinaus in die Natur, um die Milchstraße fotografieren zu können.

3. Position und Uhrzeit

Weil die Erde sich dreht, "wandern" die Sterne über den Nachthimmel. Wie der Mond und die Sonne auf- und untergehen, gilt dies auch für die Milchstraße. Wann und wo sie aufgeht, können Sie beispielsweise anhand einer App herausfinden. Wir haben die Fotografie-App Photopills genutzt, eine Alternative ist die Software Sun Surveyor. Der Mondstand lässt sich damit ebenfalls ermitteln. Beide sind für iOS- und Android-Geräte erhältlich.
Tipp: In diese Apps integriert ist übrigens auch ein Tool zur Suche von Aufnahmeorten und ein Fotoplaner. Für uns sind das wichtige Features, denn der Bildvordergrund beziehungsweise der Bildausschnitt ist uns immer sehr wichtig. Ein gut gewähltes Objekt auf der Erde – im obigen Bild ist es die Kapelle unter dem Naturschauspiel am Himmel – sorgt unserer Meinung nach für ein noch interessanteres Foto.

Eine weiße Kapelle mit Glockenturm steht auf einem Hügel neben vereinzelten Bäumen. Am Nachthimmel darüber sind die Milchstraße und zahllose Sterne erkennbar.
Tipp: Objekte im Vordergrund des Bildes lassen das Motiv zusätzlich interessanter wirken.

Zusätzlich können wir Ihnen das Programm „Stellarium“ für PC, Mac oder Linux empfehlen. Mit diesem ist es möglich die Position der Milchstraße und anderer Gestirne am heimischen PC zu bestimmen.

4. Mondstand und Wetter berücksichtigen

Um einen freien Blick auf die Milchstraße zu haben, muss der Himmel wolkenfrei sein. Daher ist eine sternklare Nacht, zumindest da, wo die Milchstraße liegt, zwingende Voraussetzung. Auch der Mond spielt eine große Rolle beim Fotografieren der Milchstraße – scheint er zu hell, wird die Milchstraße unsichtbar. Daher sind die Tage um Neumond die beste Zeit für ein Astro-Shooting.

5. Hochwertiges Kamera-Equipment für gute Fotos

Die Milchstraßen- und Astrofotografie gehört zu den Bereichen, die ein hochwertigeres Foto-Equipment erfordern – sowohl in Bezug auf den Kamera-Body als auch hinsichtlich der Objektive. Im Prinzip gilt: Je größer der Sensor und je lichtstärker das Objektiv, desto besser. Um einen möglichst großen Bereich des Himmels einzufangen, eignet sich ein Weitwinkelobjektiv. Wir benutzen meistens ein lichtstarkes 14-Millimeter-Objektiv mit einer Offenblende von f/2.8.
Tipp: Da der Sternenhimmel lange belichtet werden muss, sollten Sie unbedingt ein Stativ nutzen, sodass die Kamera über mehrere Sekunden komplett bewegungslos steht. Um die Kamera beim Auslösen nicht zu verwackeln, eignet sich außerdem ein Funkauslöser.

Im Vordergrund ein See, in dem sich ein im Hintergrund befindliche Berg spiegelt. Am Himmel ist die Milchstraße zum Teil rosa gefärbt. Einzelne Bäume stehenam Seeufer.
Spektakulär: Ein sich im See spiegelnder Berg unter dem Nachthimmel.

6. Mit den richtigen Kameraeinstellungen zum perfekten Foto

Um die Milchstraße einzufangen, sollte möglichst viel Licht in die Linse gelangen. Da es aber dunkel ist, wenn das Phänomen auftritt, müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt sein. Eine Vollformatkamera ist nicht zwingend erforderlich, aber von Vorteil. Unser wichtigster Tipp lautet: Raus aus dem Automatikmodus! Wie in allen anderen fotografischen Disziplinen gilt auch in der Astrofotografie das gegenseitige Abhängigkeitsverhältnis von Belichtungszeit, ISO und Blendenöffnung.

Astrofotografie: Die wichtigsten Einstellungen

Alle relevanten Punkte für Sie im Überblick
  • Fokus: In der Nacht funktioniert der Autofokus nicht. Stellen Sie daher den Fokus auf manuell und auf unendlich. Einzige Ausnahme: Wenn Sie ein Objekt mit einer Taschenlampe beleuchten oder ein Licht sehr hell scheint und Sie ein Objekt im Vordergrund haben, kann der automatische Fokus funktionieren. Wenn Sie den Fokus eingestellt haben schalten Sie am besten den Autofokus aus. So stellen Sie sicher, dass die Kamera beim Betätigen des Auslösers nicht erneut versucht zu fokussieren.
  • Auslösen: Der M-Modus ist empfehlenswert; arbeiten Sie mit Stativ und Fernauslöser. Alternativ können Sie auch den Selbstauslöser Ihrer Kamera nutzen.
  • Objektiv: Greifen Sie auf ein Weitwinkelobjektiv zurück (Astroobjektive): 14 bis 24 Millimeter (Vollformat-Sensor) beziehungsweise 10 bis 16 Millimeter (APS-C-Sensor).
  • Blende: Man benötigt eine möglichst große Blendenöffnung und muss daher eine niedrige Blendenzahl einstellen, beispielsweise 4 oder kleiner. Unsere Fotos sind mit einer Blende von 2,8 entstanden.
  • ISO Werte: Der ISO-Wert sollte manuell eingestellt werden. Bei einem APS-C-Sensor bleiben Sie unter 3200, bei einem Vollformat stellen Sie höchsten 6400 ein – wenn möglich eher etwas niedriger, um starkes Bildrauschen zu vermeiden.
  • Belichtungszeit: Diese sollte in der Regel zwischen 20 und 25 Sekunden liegen. Die optimale Belichtungszeit hängt jedoch von der Brennweite und weiteren Faktoren ab. Wichtig: Nur so lange wie nötig belichten, da die Belichtungszeit durch die Erdrotation begrenzt ist. Ansonsten kann es passieren, dass die Sterne wie "Striche" wirken. Unsere Belichtungszeit lag bei 25 Sekunden.
  • Dateiformat: Stellen Sie Ihre Kamera so ein, dass die Fotos als RAW-Dateien gespeichert werden. So können Sie im Anschluss besser nachbearbeiten und noch mehr Licht aus den Fotos herausholen.

Keine falsche Scheu - trauen Sie sich selbst aufs Bild

Ein Mensch steht auf einem kleinen Bergvorsprung und leuchtet mit der Taschenlampe in den Himmel. Im Hintergrund ist die Milchstraße und ein Gebirge zu sehen.
Eine künstliche Lichtquelle ist ein toller zusätzlicher Eyecatcher.

Wir hätten noch eine Motividee für Sie: Indem Sie sich persönlich auf das Foto begeben, erzeugen Sie zusätzlich Spannung. Mit einer Taschenlampe oder vergleichbaren Lichtquelle können Sie beim Belichten kurz die Umgebung anleuchten, sodass mehr als nur ihre Umrisse zu erkennen sind. Auch ein in den Himmel gerichteter Lichtstrahl sorgt für einen ansprechenden Effekt. Oder ziehen Sie sich etwas Helles an. Weiße Kleidung reflektiert das wenige vorhandene Licht sehr gut und sorgt für eine mystische Stimmung. Wichtig: Falls Sie sich ins Bild stellen oder setzen, müssen Sie möglichst die Luft anhalten und sich nicht bewegen. Ansonsten wird das Bild unscharf.

Frau in weißem Kleid steht auf Felsen. Neben ihr ein großes Holzkreuz und ein karger Baum. Milchstraße am Nachthimmel und weite Landschaft im Hintergrund.
Weiße Kleidung reflektiert das Licht und sorgt für eine mystische Atmosphäre.

Auf der Suche nach den besten Fotospots?

Die Milchstraße lässt sich an vielen Orten in Deutschland fotografieren - wenn man die genannten Tipps beachtet. Generell wurden die Gebiete Brandenburg, Dreiländereck Thüringen-Hessen-Bayern, Nordrhein-Westfalen und Bayern von der International Dark Sky Association (IDA) als Sternenparks ausgewiesen. Unsere Fotos sind an folgenden Orten entstanden:

In Berchtesgaden

  • am Hintersee bei Ramsau
  • auf dem Berg Jenner, der zum Göllstock in den Berchtesgadener Alpen zählt

und im Pfälzerwald

  • auf den Geiersteinen bei Lug
  • an der Kriegergedächtniskapelle auf der Sickinger Höhe
  • auf dem Rötzenfels bei Gossersweiler-Stein
Fotospots in Österreich zum Fotografieren der Milchstraße

Die Milchstraße lässt sich auch an vielen Orten in Österreich fotografieren - wenn man die genannten Tipps beachtet. Generell eignen sich möglichst dunkle Orte wie abgelegene Täler oder auch Berghütten sehr gut zum Fotografieren der Milchstraße. Gerade wird zudem, in Zusammenarbeit mit der International Dark Sky Association (IDA), an der Umsetzung von Sternparks im Naturpark Attersee-Traunsee und an der Hohen Dirn in den Kalkalpen gearbeitet. Solche Sternparks gibt es zum Beispiel schon in Deutschland.

Trauen Sie sich! Auch wenn es bei der Astrofotografie viel zu bedenken gibt, gibt es mindestens genauso viel zu erleben! Viel Spaß dabei wünschen Ihnen Annika und Mathias

Dream Team Around The World: Das Blogger-Paar

Annika und Mathias Koch sind viel unterwegs und lassen Sie gern an ihren Erlebnissen teilhaben. In diesem Jahr sind sie in Deutschland auf Tour und zeigen, was ihre Heimat zu bieten hat, zum Beispiel ihre liebsten Fotospots im Pfälzerwald hier an. Mehr lesen Sie auf ihrem eigenen Reise-Blog "Dream Team Around The World". Auf der Homepage zeigt das Paar darüber hinaus wunderbare CEWE FOTOBUCH Exemplare.

CEWE FOTOBUCH: Geteilte Freude ist doppelte Freude

So beginnen Sie Ihr nächstes Herzensprojekt